Gedanken
zum Bergsport
Zuvor will ich einige persönliche Gedanken darlegen, um den Berg-
und Naturfreunden meine Lebensanschauung als Alpinist bekannt zu machen.
Auf die Frage nach dem Wesen des Alpinismus schiesst mir folgende Charakteristik
durch den Kopf: Kampf, Abenteuer, Romantik, Sport, Neugierde, Flucht aus
dem Alltag, intensiv Leben, Kameradschaft, sich besser kennenlernen, Erlebnis...
Ich bin sicher, das jeder Bergfreund den Alpinismus unter allen diesen
vielfältigen Aspekten erlebt hat. Tausende Berichte wurden darüber
erfasst, Hunderte von Büchern erschienen in einfachem und gehobenem
Stil, alle eindrucksvoll und echt, weil es sich immer um Erlebtes handelt.
Entgegen der Meinung vieler, setzt der Alpinist sein Leben nicht leicht
fertig aufs Spiel. Oft wird dem Bergsteiger vorgehalten, er sei waghalsig,
er schätze die Werte des Lebens nicht richtig ein, und die Angst
es zu verlieren, sei im fremd. Lange und reiche Bergerfahrung hat mich
vom Gegenteil ueberzeugt. Man muss den Alpinismus kennen und in seinem
Banne leben, um den Bergsteiger richtig beurteilen zu können.
Der Alpinismus kann natürlich gefährlicher sein als irgendein
anderer Sport. Aber wenn man sorgfältig vorbereitet zu Berge geht
und die Regeln der Vorsicht befolgt, wird aus dem Abenteuer im Gebirge
etwas ganz anderes als blinde Tollkühnheit.
Die Bergsteiger hängen enthusiastisch am Leben. Sie möchten
der Natur so nah wie möglich kommen, bis zu den äussersten Enden
ihres Reiches, um eben die ganze Fülle des Lebens intensiv auszukosten.
Ich entdeckte in der Natur eine Redlichkeit, welche ein stummes und liebevolles
Zwiegespräch ermöglichte, und das war und ist immer noch da.
Meine Hauptmotivation ist immer die Neugierde
Aufbrechen und die Welt entdecken
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